Vom Winter und der Hoffnung
Etwas, das mir in der dunklen Jahreszeit immer wieder bewusst wird, ist, wie sehr ich mich darauf freue, dass der Winter endlich vorbei ist. Ich reagiere ziemlich stark auf die lange Dunkelheit und kann es kaum erwarten, dass sie Tage wieder heller und freundlicher werden.
Der Effekt, den die Dunkelheit auf mich hat, ist Antriebslosigkeit, unmotiviertes Rumhängen, Niedergeschlagenheit und irgendwann auch depressive Gedanken. Deshalb zähle ich die Tage bis zur Wintersonnenwende und verfolge in den Wochen danach, um wieviel Minuten die Sonne danach jeden Tag früher aufgeht.
Ich kann den Winter nur überstehen, weil ich weiß, dass danach wieder Sommer wird.
Als ich neulich eine Predigt hörte, in der es um die Hoffnung ging, wurde mir (mal wieder) bewusst, dass ich mein Leben wie einen langen Winter lebe. Es ging nämlich darum, dass wir als Christen mit Hoffnung leben sollen, also zukunftsgerichtet, vorwärtsdenkend und mit einem klaren Ziel vor Augen.
Da mir das eher fremd ist, fand ich es umso erstaunlicher. Seitdem denke ich immer wieder daran, was es bedeutet, in der Hoffnung zu leben und habe mich mal hingesetzt, um genauer nachzuforschen, was in der Bibel mit Hoffnung gemeint ist und warum wir aufgefordert werden, in Hoffnung zu leben.
Bei bibleserver.com habe ich verschiedene Verse gefunden, die mich echt ins Staunen versetzt haben und ich möchte diese hier mit euch teilen, weil sie einfach großartig sind.
Ich werde gar nicht so viel dazu schreiben, weil die Worte für sich selbst sprechen sollen. Lasst sie einfach auf euch wirken und ihr werdet (hoffentlich) genauso staunen wie ich.
Gott hat die Hoffnung von Anfang an verheißen
Und jetzt stehe ich [Paulus] vor Gericht wegen der Hoffnung auf die Verheißung, die von Gott an die Väter ergangen ist.
Apg 26.6
Wodurch entstand die Hoffnung?
Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns aufgrund seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten.
1. Petrus 1,3
Auf unsere Errettung folgt die Hoffnung
Denn auf Hoffnung hin sind wir errettet worden.
Römer 8,24
Unsere Hoffnung ist aufbewahrt im Himmel
Wir danken dem Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus […] um der Hoffnung willen, die euch aufbewahrt ist im Himmel.
Kolosser 1,3+5
Hoffnung auf beständige Herrlichkeit
Denn wenn das, was weggetan wird, mit Herrlichkeit kam, wieviel mehr wird das, was bleibt, in Herrlichkeit bestehen! Da wir nun eine solche Hoffnung haben, so treten wir mit großer Freimütigkeit auf.
2. Korinther 3,11f.
Wir hoffen auf das Heil
Wir aber, die wir dem Tag angehören, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Brustpanzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil.
1. Thessalonicher 5,8
Hoffnung des ewigen Lebens
Aufgrund der Hoffnung des ewigen Lebens, das Gott, der nicht lügen kann, vor ewigen Zeiten verheißen hat.
Titus 1,2
Damit wir, durch seine Gnade gerechtfertigt, der Hoffnung gemäß Erben des ewigen Lebens würden.
Titus 3,7
Hoffnung auf Erlösung des Leibes
Wir erwarten seufzend die Sohnesstellung, die Erlösung unseres Leibes. Denn auf Hoffnung hin sind wir errettet worden.
Römer 8,23f.
Christus ist unsere Hoffnung
Ihnen wollte Gott bekanntmachen, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Heiden ist, nämlich: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit
Kolosser 1,27
Paulus, Apostel Jesu Christi nach dem Befehl Gottes, unseres Retters, und des Herrn Jesus Christus, der unsere Hoffnung ist.
1. Timotheus 1,1
Die Hoffnung ist Gemeinschaft mit Gott
Diese [Hoffnung] halten wir fest als einen sicheren und festen Anker der Seele, der auch hineinreicht ins Innere, hinter den Vorhang
Hebräer 6,19
Denn das Gesetz hat nichts zur Vollkommenheit gebracht – zugleich aber die Einführung einer besseren Hoffnung, durch die wir Gott nahen können.
Hebräer 7,19
Die Hoffnung festhalten
Christus aber als Sohn über sein eigenes Haus; und sein Haus sind wir, wenn wir die Zuversicht und das Rühmen der Hoffnung bis zum Ende standhaft festhalten.
Hebräer 3,6
Wir wünschen aber, dass jeder von euch denselben Eifer beweise, so dass ihr die Hoffnung mit voller Gewissheit festhaltet bis ans Ende.
Hebräer 6,11
Lasst uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung, ohne zu wanken – denn er ist treu, der die Verheißung gegeben hat
Hebräer 10,23
Wie sollen wir hoffen?
Seid fröhlich in Hoffnung
Römer 12,12
Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und mit Frieden im Glauben, dass ihr überströmt in der Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes!
Römer 15,13
Gott hat von Anfang an die Erlösung geplant, durchgeführt, als Jesus am Kreuz starb und auferstand und uns geschenkt, als wir an Jesus geglaubt haben. Seitdem dürfen wir fest darauf hoffen, dass wir nach unserem Tod oder wenn Jesus wiederkommt, ewige Gemeinschaft mit Gott in Herrlichkeit haben werden.
Weil Christus in uns ist, dürfen wir die Gewissheit haben, aufzuerstehen, weil er auferstanden ist.
Was für eine herrliche Wahrheit!
Das feiern wir auch jetzt an Weihnachten, weil unser Erlöser geboren wurde!
Weil ich diese Wahrheit über die Hoffnung kenne und mir deutlich geworden ist, dass mein Leben ein Ziel hat, nämlich die Herrlichkeit Gottes, kann ich darauf zuleben und mich darauf freuen.
Nach dem Winter des Lebens kommt der Sommer des Himmels!
5 Kommentare zu “Vom Winter und der Hoffnung”
anonym
Hallo Friede, ich kann deinen Winter im Winter gut nachvollziehen, mir geht es ähnlich. Ich bin dünnhäutiger, in meine Seele kann ich tiefer blicken, was nicht immer angenehm ist. Ich leide unter Lichtmangel, und viel mehr beschäftigen mich die Fragen nach Sinnhaftigkeit des Lebens, der Wunsch nach mehr Lebensfreude, Zuversicht und Hoffnung. Als Singles sind wir viel mehr herausgefordert, unserem Leben Sinnhaftigkeit zu geben, wenn sie nicht schon vorgegeben ist durch Kindererziehung, Familiengestaltung usw. Das ist unsere Herausforderung, finde ich. Doch ich glaube, dass wir Gott in besonderer Weise auf unserer Seite haben, er ist der „Partner“ an unserer Seite und versteht voll die Herausforderungen unseres Lebens, das soll unsere Zuversicht und Hoffnung sein.
Dir viel Sonne Im Winter und alles, alles Liebe. E.
fraufriede
Hallo E.,
es tut mir echt leid, dass dir der Winter auch so schwer fällt, ich hoffe, du hast die Möglichkeit, Mittags rauszugehen, da ist die Chance am größten, genug Sonnenlicht abzubekommen. Ich bin wie du so froh, dass Gott unsere Herausforderungen (auch als Singles) voll versteht und uns Sinn, Zuversicht und Hoffnung schenkt. Und wie gut, dass wir die Bibel haben und er darin zu uns spricht und uns Seite für Seite vor Augen führt, wie wunderbar er ist! Ich hoffe, dass du das in den Fragen, die dich beschäftigen, immer wieder sehen kannst. Danke, dass du hier geschrieben hast! 🙂
Ganz liebe Grüße an dich!
anonym
Danke auch, dass du geantwortet hast. LG, E.
Anne A.
Tolle Verse! Um Hoffnung ging es gestern auch in unserer Predigt – dass wir jeden Tag unseren Anker in tiefe Hoffnung senken sollen, damit wir die Hoffnung nicht verlieren, wenn wir das „Boot verlassen“ und den Tag beginnen. Hoffnung, die über die Hoffnungen auf das tägliche Essen etc. hinausgeht – ewige Hoffnung, die heute schon beginnt und dann ins ewige Leben übergeht. 🙂 LG, Anne
fraufriede
Hoffnung ist echt ein so wichtiges Thema und ich habe das Gefühl, dass es irgendwie oft unter den Tisch fällt, vor allem die ewige Hoffnung. Das ist so schade, weil es ja den Blick auf das Wesentliche lenkt und alles in die richtige Perspektive rückt. Das ist ein schönes Bild mit dem Boot und dem Anker! Ich mag auch Kolosser 2,6-7 sehr, wo es heißt, dass wir gewurzelt und gegründet in Christus und gefestigt im Glauben sein sollen. Den Blick auf Christus mit der Erwartung, dass alles so kommt, wie er verheißen hat! So wichtig, sich immer wieder dran zu erinnern. 🙂