Vorbild des Monats – Lydia

Serie Frauen der Bibel, Tipp des Monats

Vorbild des Monats

 

Lydia

Apostelgeschichte 16

 

Lydia ist eine Frau im Neuen Testament, die nur in wenigen Versen vorkommt, über die wir aber relativ viel erfahren.

Sie stammt aus Kleinasien, der heutigen Türkei, aus der Stadt Thyatira. Diese Stadt liegt etwa 80km von der westlichen Küste entfernt und war bekannt für die Herstellung von Textilien und die Purpurfärberei.

Wir begegnen Lydia aber nicht in ihrer Heimatstadt, sondern in Philippi, einer große Stadt in Griechenland unter römischer Herrschaft. Dort besitzt sie ein Haus, möglicherweise wohnt sie dort generell oder regelmäßig auf ihren Reisen. Denn sie ist eine Purpurhändlerin, das heißt, sie handelt mit Textilien, die mit dem Farbstoff Purpur gefärbt wurden. . Dieser unglaublich teure Farbstoff wird aus Purpurschnecken gewonnen und Stoffe mit dieser Farbe waren sehr begehrt beim Kaiser, Adeligen und reichen Bürgern.

 

Lydia betet

Lydia wird als gottesfürchtig beschrieben. Das bedeutet, dass sie keine Jüdin ist, sondern eine Heidin, die am jüdischen Glauben interessiert ist.

In Philippi geht Lydia am jüdischen Shabbat vor die Stadt zum Fluss, um dort mit anderen Frauen zu beten und sich über den jüdischen Glauben auszutauschen. In Philippi scheint es keine Synagoge gegeben zu haben, denn dafür brauchte es zehn jüdische Männer. Stattdessen trafen sich ein paar Frauen am Fluss. (Juden brauchen Wasser, um sich vor dem Gottesdienst rituell reinigen zu können.)

 

Lydia hört zu

An diesem Shabbat-Tag sind Gäste bei der Gebetsversammlung: Ein Paulus mit seinen Begleitern Silas und Timotheus und noch ein paar. Sie kommen dazu und unterhalten sich mit den Frauen. Sie erzählen von einem Jesus, der an einem römischen Kreuz gestorben ist, um die Sünden aller auf sich zu nehmen und so Erlösung und Zugang zu Gott für alle zu schaffen. Sie erklären, wie Jesus die jüdischen Schriften und Gottes Verheißungen erfüllt hat.

Lydia ist fasziniert. Dieser Paulus redet davon, wie sie als Heidin Vergebung bekommen und den jüdischen Gott anbeten kann, weil Gottes Sohn das möglich gemacht hat. Sie merkt, dass sie an jedem Wort hängt und aufmerksam zuhört, um alles genau zu verstehen. Wie gut, dass sie sich vorhin doch auf den Weg gemacht hat!

 

Lydia wird aktiv

Lydia ist aufgeregt und begeistert. Sie versteht, was Paulus erklärt hat und weiß in ihrem Herzen, dass es die Wahrheit ist. Sie glaubt, dass Jesus für ihre Sünden gestorben und danach auferstanden ist und dass er lebt. Sie darf ihm nachfolgen und zu ihm gehören!

Sie fackelt nicht lange. Sie lässt sich taufen, vielleicht noch am selben Tag, dazu alle ihre Haushaltsmitglieder. Sie lädt Paulus und seine Begleiter in ihr Haus ein und drängt sie, dort zu bleiben. Von dort kann sich das Evangelium weiter ausbreiten, so dass sich nach einiger Zeit eine Gemeinde gebildet hat (V. 40). Lydia, die Frau aus Thyatira, ist die Türöffnerin nach Europa geworden.

 

Weil Lydia bereit war, Paulus zuzuhören, wurde sie zum Segen für viele.

Sei wie Lydia.

Sei bereit, Gott zu fürchten.

Sei bereit, zu beten.

Sei bereit, zuzuhören.

Sei bereit, zu glauben.

Sei bereit, zu vertrauen.

Sei bereit, zu dienen.

Sei bereit, anzubeten.

 

Sperre dich nicht gegen Gott. Ja, manchmal ist man frustriert und versteht Dinge nicht, manchmal blockiert die Angst das ganze Sichtfeld. Genau dann ist die bewusste Hinwendung zu Gott der Ausweg. Die Bereitschaft, sich mit Gottes Wort zu beschäftigen und ihm zuzuhören, zeigen einen Weg aus dem Drehen um sich selbst. Er ist so viel größer als du und sein Denken so viel höher als dein Denken.

Wenn dich in dieser Zeit Sorgen und Ängste umtreiben, Zweifel oder Bitterkeit in deinem Herzen wohnen, dann sei bereit, sie vor Gottes Thron zu bringen. Sei bereit, sie loszulassen und ihm anzuvertrauen. Auch wenn alles schwarz aussieht, sei bereit, Gott zu vertrauen, sei bereit, Gott zu danken und ihn anzubeten. Richte deine Augen und dein Herz auf ihn und er wird dir Frieden schenken.

Höre, was Gott dir sagen will und werde zum Segen für viele!

 

Glauben bedeutet, zu hören, was Gott dir sagen will.

 

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