Lorien

Zitat von Baumbart

(zu Merry und Pippin): "Hütet euch, zu tief in den Wald von Laurelindorenan zu geraten! So haben die Elben es früher genannt, aber nun haben sie den Namen verkürzt: Lothlorien nenne sie es. Mag sein, dass sie Recht haben: Vielleicht schwindet es und wächst nicht mehr. Das Land des Tals des singenden Goldes, das war es einstmals. Nun ist es das Traumblütenland. Ach ja! Aber es ist schon eine seltsame Gegend; und nicht jeder sollte dort hinein wagen. [...] Seit manch einem Jahr ist dort kein Fremder mehr gewesen. Ein eigenartiges Land." (Die zwei Türme, S. 83)

Anfänge

Seitdem sich vom Großen Zug der Elben einige abgewandt hatten, um nicht das Nebelgebirge überschreiten zu müssen, hatten sie sich in dem Gebiet des heutigen Lorien und auf beiden Seiten des Anduin bis hinunter ans Meer ausgebreitet und lebten vergnügt und sorglos vor sich hin. Ursprünglich waren sie Teleri, doch sich selbst nannten sie Lindar, was Sänger bedeutet. Ihre Sprache war dem Quenya nicht unähnlich, doch sehr entfremdet.

Damals war der größte Teil Mittelerdes noch mit ausgedehnten Wäldern bedeckt und Mellyrn (Einzahl: Mallorn = Bäume, die heute nur noch in Lorien wachsen und einer im Auenland) waren kein seltener Anblick. Eine Gruppe hatte sich in dem Gebiet des heutigen Lorien niedergelassen; sie nannten ihr Land Lindórinand, was soviel heißt wie Tal des Landes der Sänger.

Als die Noldor am Anfang des zweiten Zeitalters nach Mittelerde kamen, blieben die Lindar fürs Erste unbeachtet und vielleicht wusste auch niemand, dass sie dort lebten. Doch um 750 2. ZA begannen die Noldor ihre Stadt Ost-in-Edhil vor den Toren von Moria zu erbauen und sie wurden auf die Lande östlich des Nebelgebirges aufmerksam. Besonders Galadriel und Celeborn interessierten sich für das Land, traten mit seinen Bewohnern in Verbindung und besuchten es ab ca. 1000 2. ZA häufig. Die Waldelben erkannten die Sindar und Noldor als mächtigere und höhergestellte Elben an, weshalb sie sich gerne unter ihre Herrschaft fügten. So konnte ihre Klugheit, Weisheit und Wissenschaft in vielen Dingen wachsen.
Galadriel einte die Waldelben unter ihrer Herrschaft, obwohl sie immer betonte, sie wolle keine Königin, sondern nur Hüterin des Landes sein. Sie erkannte, dass Lorien im Letzten Krieg eine Festung und Ort der Macht sein würde, um Sauron vor der Überquerung des Anduin abzuhalten. Ab dieser Zeit war die Geschichte Loriens eng verknüpft mit Galadriel und Celeborn.

Damals reichte das Gebiet bis in die Wälder auf beiden Seiten des Anduin (von Fangorn bis Silberlauf bis Dol-Guldur im heutigen Düsterwald), doch war es nicht eindeutig bestimmt und sie pflegte freundschaftliche Beziehungen zu Gil-Galad in Lindon und Orophin, dem König vom Düsterwald. Galadriel war in ihrem Bestreben, den Machenschaften Saurons entgegenzutreten, erfolgreich, trotzdem war sie manchmal noch in Eregions Hauptstadt Ost-in-Edhil.
Als Saurons Einfluss auf die Gwaith-i-Mírdain so groß geworden war, überredete er sie, sich gegen Galadriel und Celeborn zu erheben und die Macht an sich zu reißen. Dies geschah etwas zwischen 1350 und 1400 2. ZA. Galadriel verließ daraufhin Eregion mit ihren Kindern Amroth und Celebrían, doch Celeborn blieb zurück, weil er wegen der Zwerge nicht durch Moria ziehen wollte.

Das dritte Zeitalter

Nach dem verheerenden Krieg Saurons gegen die Völker Eriadors und dem Sieg über Sauron um 1800 2. ZA hatte Mittelerde lange Zeit Frieden, in der Galadriels Verlangen nach dem Meer so stark wurde, dass sie aus Lorinand wegging und ihrem Sohn Amroth die Nachfolge übergab. Sie zog mit Celebrían durch Moria, suchte in Imladris nach Celeborn und wohnte dort lange mit ihm. Dort geschah es auch, dass Elrond sich unsterblich in Celebrían verliebte, doch behielt er es für sich. Zum ersten Mal wurde in dieser Zeit der Weiße Rat abgehalten.

Dann zogen Galadriel, Celeborn und Celebrían in die dünn besiedelten Landstriche zwischen der Mündung des Gwathló und des Anduins, wo sie in Belfalas, auf dem Dol Amroth wohnten. Amroth von Lorien besucht sie dort häufig und viele Elben bleiben bei Galadriel und Celeborn. 109 3. ZA heiratet Celebrían Elrond von Imladris und bekommt mit ihm die Zwillinge Elladan und Elrohir (130), ebenso wie eine Tochter Arwen Undómiel (241).

Als 1981 3. ZA Amroth vermisst wird, geht Galadriel nach Lorien zurück und nimmt mit ihrem Gemahl Celeborn die Herrschaft wieder auf.

Als Celebrimbor nach dem Schmieden der drei Elbenringe den Einen Ring entdeckte, ging er nach Lorien zu Galadriel, um sich mit ihr zu beraten. Weil die Elben nicht die Kraft hatten, alle Ringe der Macht zu vernichten, riet Galadriel, die Drei niemals zu benutzen und getrennt zu verstecken. Von Celebrimbor bekam sie den Weißen Ring, Nenya. Durch seine Macht kam es, dass das Reich von Lorinand stärker und schöner wurde, doch die Gewalt Galadriel gegenüber war gewaltig: Nenya verstärkte ihre Sehnsucht nach dem Meer und die Rückkehr in den Westen und ihre Freude in Mittelerde trübte sich.

Frodos Eindruck von Lorien

"Ihm war, als habe er durch eine Fenstertür in eine entschwundene Welt geblickt und sei nun über die Schwelle getreten. Ein Licht lag auf dieser Welt, für das seine Sprache keinen Namen hatte. Alles was er sah, war wohlgeformt, aber die Formen schienen klar umrissen, als wären sie eben erst [...] ersonnen und gezeichnet worden, und zugleich uralt, als wären sie schon immer da gewesen. [...] Nichts von alldem, was hier wuchs, war fehlerhaft, krank oder missgebildet. Am Lande Lorien war kein Makel."
(Die Gefährten, S. 453)

Auch an folgendem Zitat kann man die Macht Loriens gut erkennen:
"Denn so erschien es ihnen: Lorien glitt rückwärts davon wie ein leuchtendes Schiff mit verzauberten Bäumen als Masten, das zu vergessenen Ufern fuhr, währemd sie hilflos dasaßen am Rand einer grauen, unbelaubten Welt."
(Die Gefährten, S. 487)

Namen

   Nandorin (Waldelbisch): Lórinand
   Quenya: Laurenande
   Sindarin: Glornan, Nan Laur

Lindórenand: Tal des Landes der Sänger
Laurelindorinan: Tal des singenden Goldes
Der Goldene Wald
Lothlorien: Traumblütenland
Lorien: Traumland

Dwimordene: 'Geistertal' - Name Loriens bei den Rohirrim

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