Der Kalender von Imladris

Der Kalender von Imladris ist wahrscheinlich repräsentativ für die Zeitrechnung aller Elben in Mittelerde.
Als erstes ist wichtig zu wissen, dass die Elben am liebsten in Zwölf-Einheiten rechneten und dachten, deshalb ist auch ihre Zeiteinteilung so aufgebaut. Ein weiteres Merkmal ist, dass das Jahr der Elben nicht wie bei uns im Januar anfängt, sondern im Frühling und zwar um den 29. März des Gregorianischen Kalenders.

Das Jahr

Ein loa (Jahr) besteht aus sechs Jahreszeiten und ein paar Zusatztagen. loa ist Quenya und bedeutet "Wachstum" und "Jahr". Es entspricht dem coranar (Sonnenjahr), aber mit Blick auf die jahreszeitlichen Veränderungen, wie es bei den Elben üblich war, da sie sehr mit der Natur verbunden sind. Ein coranar (Quenya: "Sonnenrunde") ist, wie bei uns das astronomische Jahr, 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden lang. Im loa ist das nicht so, deshalb müssen in jedem 12. loa die Zusatztage verdoppelt werden.

Die Woche

Dann teilen die Elben die einzelnen Jahreszeiten noch in Wochen von sechs Tagen ein; diese Woche heißt auf Quenya enquië, was soviel bedeutet wie "Sechsheit". Die einzelnen Tage dieser Woche haben auch Namen:

1. Tag - - - Elenya (Qu. "Der Sternische", "Sternentag")
2. Tag - - - Anarya (Qu. "Der Sonnesche", "Sonnentag")
3. Tag - - - Isilya (Qu. "Der Mondische", "Mondentag")
4. Tag - - - Aldúya (Qu. "Der Zwei-Bäumische", "Zweibäumetag")
5. Tag - - - Menelya (Qu. "Der Himmlische", "Himmelstag")
6. Tag - - - Valanya (Qu. "Der Valarsche", "Valartag") oder Tarion (Qu. "[Tag] der Hohen")

Die Jahreszeiten

Das Jahr beginnt mit dem ersten Tag, dem yestare (Qu. "Ersttag"), der zu keinem Monat oder keiner Jahreszeit gehört. Er soll der Frühlingstagundnachtgleiche nahekommen.

Dann folgt tuile (Qu. "Frühling"), welche 54 Tage dauert, also vom späten März bis Mitte Mai.

Darauf folgt laire (Qu. "Sommer") mit 72 Tagen von Mitte Mai bis später Juli, gefolgt von yavie (Qu. "Herbst") mit 54 Tagen vom späten Juli bis Mitte September. Dann werden die Zusatztage eingeschoben, sie heißen enderi (Qu. "Mitte-Tage", Sg. endere). Sie geben dem Jahr die richtige Länge und werden, da es insgesamt alles nicht so stimmt, in jedem loa verdoppelt.

Dann folgt quelle (Qu. "Vergehen") oder lasselanta (Qu. "Blattfall") mit 54 Tagen vom späten September bis Mitte November.

Danach kommt hríve (Qu. "Winter") mit 72 Tagen von Mitte November bis späten Januar.

Es folgt coire (Qu. "Regung") mit 54 Tagen vom späten Januar bis Mitte März.

Das Jahr wird abgeschlossen vom mettare, dem letzten Tag im loa, dem (Qu.) "Endtag".

Um es noch einmal übersichtlich darzustellen, folgt hier eine Tabelle. Ich bin davon ausgegangen (wie es im Großen Mittelerde-Lexikon stand), dass das elbische Jahr am 29. März beginnt.


Unser Kalender Imladris-Kalender Bedeutung Dauer
29. März yestare "Ersttag" ein Tag
30. März - 22. Mai tuile Frühling 54 Tage
23. Mai - 02. August laire Sommer 72 Tage
03. August - 25. September yavie Herbst 54 Tage
26. Sept. - 28. September enderi "Mitte-Tage"
29. Sept. - 21. November quelle Vergehen 54 Tage
22. November - 01. Februar hríve Winter 72 Tage
02. Februar - 27. März coire Regung 54 Tage
28. März mettare "Endtag" ein Tag

Demnach wäre der 10. März der 37. Coire und mein Geburtstag der 51. yavie.
Wer sich noch für besondere Tage im Jahr interessiert, für den habe ich hier ein paar aufgelistet. Bitte beachtet aber, dass zum Beispiel sich das Datum für Ostern in unserer Zeitrechnung von Jahr zu Jahr verschiebt, es ist also nicht automatisch in jedem Jahr auf dem 18. tuile!


Besondere Tage elbischer Kalender unser Kalender Quenya
Mittsommerabend
(Sommersonnenwende)
30. laire 23. Juni sinye lairenyo
Tagundnachtgleiche (im Frühling) 48. coire 21. März camtame reo i ló ("Angleichung von Tag und Nacht")
Tagundnachtgleiche (im Herbst) 52. yavie 23. Sept. camtame reo i ló ("Angleichung von Tag und Nacht")
Mittwinterabend
(Wintersonnenwende)
30. hríve 21. Dez. sinye hrivenyo
Ostern 18. tuile 16. April 2006 -
Heiligabend 33. hríve 24. Dez. -

Weitere Bezeichnungen

Wer sich noch ein wenig für die Quenyabezeichnungen interessiert, für den habe ich noch einmal aufgeschrieben, wie ich die einzelnen Worte gebildet habe. Ich bin mir sehr bewusst, dass ich die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen habe, deshalb sind diese Übersetzungen lediglich nur Versuche! Bitte beachtet das. Ich erhebe absolut keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit.

Sinye lairenyo
sinye = Abend
laire = Sommer
enya = mittel, mittig
laire-enya -> lairenya = mittig-Sommer (= Mittsommer)
lairenyo = des Mittsommers (= Genitiv Partitiv)
i sinye lairenyo = Der Abend des Mittsommers

sinye hrívenyo
hríve = Winter
hríve-enya -> hrivenya = mittig-Winter (= Mittwinter)
i sinye hrivenyo

camtame reo i ló
Das war ein bisschen schwieriger, da es im Quenya kein Wort für "gleich" gibt. Nach einigem Suchen bin ich dann glücklicherweise auf das Wort camta gestoßen.
camta = in Übereinstimmung bringen, anpassen, angleichen
ré = Tag (der Sonne)
ló = Nacht
-me = Substantivierung mit abstrakter Bedeutung
camta-me -> camtame = Angleichung
ré-o -> reo = des Tages (Genitiv Partitiv)
ló-o -> ló = der Nacht (Genitiv Partitiv)
i camtame i reo i ló = Die Angleichung von Tag und Nacht

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